Stefaniensaal, 07/05/2022
Seid umschlungen, Millionen! Ö1-Moderator Helmut Jasbar führte durch ein Programm, das dem Frieden, den Menschenrechten und der Völkerverständigung gewidmet war und von den Sinfonieorchestern der Musikschule Koper und des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums bestritten wurde. Dieses Konzert war ursprünglich bereits vor zwei Jahren geplant gewesen,musste allerdings aufgrund der Pandemie verschobenwerden. Wer hätte gedacht, dass ein Friedenskonzert innerhalbvon zwei Jahren eine so hohe Brisanz erlangt? Ausdiesem Grund wurde aus Solidarität mit der Ukraine inKooperation mit der Volkshilfe Steiermark bzw. Nachbarin Not eine Spendenbox für ukrainische Flüchtlinge aufgestellt.Aus Sicht des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriumskonnten mit diesem Konzert gleich zwei Brückengeschlagen werden: Ein Auftritt im Rahmen des Musikvereins,mit dem ja seit 1815 eine historische Verbindungbesteht, ist sicherlich die beste und schönste Möglichkeit,um in Graz ein Konzert zu gestalten! Und das Projekt„Ljubimo glasbo! Wir lieben Musik!“, das das Konservatoriumim Rahmen des europäischen Bildungsprogramms„Erasmus+“ mit einigen slowenischen Schulen verbindet,macht es möglich, dass ein Austausch mit verschiedenenSchulen finanziert werden kann. Somit konnte eine wunderbareBegegnung der Jugend beider Länder stattfindenkonnte. Exemplarisch für die schönen Leistungen, die indiesem Konzert erbracht wurden, sollen drei Werke herausgehobenwerden. Die sieben „Slowenischen Volkstänze“von Alojz Srebotnjak aus dem Jahr 1982 zählen zuMitten in der Ouvertürezu „Fidelio“den meistgespielten Werken des slowenischen Orchesterrepertoires.Unter der umsichtigen Leitung des DirigentenZiga Cerar stellte das Sinfonieorchester der MusikschuleKoper die sieben Sätze, die auf Tänze der sieben slowenischenProvinzen beruhen, gleichsam als musikalischeOde an Slowenien mit viel Temperament und Klangsinnvor. Mit der Uraufführung von Helmut Jasbars Komposition „Now if you listen“ bewies das Sinfonieorchester des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums, dass es auch anspruchsvollen zeitgenössischen Werken gewachsen ist. Das Orchesterstück aus dem Jahr 2019 basiert auf einem Gedicht der US-amerikanischen Schriftstellerin, Professorin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou (1928-2014). Die von den beiden Sinfonieorchestern als Abschluss des Konzerts interpretierte Ouvertüre „Miramare“ des tschechischen Komponisten Julius Fučík wurde 1912 während eines Urlaubsbesuchs des Komponisten in Graz-Andritz geschrieben. Mit der von Mag. Anselm Schaufler arrangierten Europahymne fand das Konzert einen würdigen Abschluss.
Dir. Mag. Eduard Lanner
